NMS Tabor Steyr

NMS Tabor

Beispielhaft für die Prinzipien: Lernort, Natur und Umwelt, Veränderbarkeit

Die Schule

An der Neuen Mittelschule Tabor - Schule für Berufsorientierung und Kompetenzlernen – in Steyr werden rund 200 Schüler/innen unterrichtet, wovon ein großer Teil der Kinder Migrationshintergrund hat. Sie werden durch das Vermitteln unterschiedlicher Lernmethoden zu eigenverantwortlichem Lernen ermächtigt. Kompetenzlernen steht im Mittelpunkt des pädagogischen Konzepts – Selbstkompetenz, Sach- und Methodenkompetenz sowie Sozialkompetenz.

Der Umgestaltungsprozess

Die NMS befindet sich mit der Sportmittelschule Steyr und einer Volksschule in einem gemeinsamen Gebäudekomplex aus den 1960ern auf einem Gelände von insgesamt ca. 30.000 m². Jeder Schule wurde von Anfang an ein Freiraum zugeordnet, wobei jedoch keine Grenzen festgelegt wurden. Die intensivere Nutzung eines Freiraumes von ca. 3.400m² durch die NMS Tabor begann Mitte der 1980er Jahre, angestoßen durch zwei engagierte Lehrer. Nach den ersten Einzelaktionen, wurde zu Beginn der 1990er unter Beteiligung aller Lehrer ein Gesamtkonzept erstellt und ein Plan angefertigt. Da die finanziellen Mittel sehr begrenzt waren, konnte das Konzept mit einigen Änderungen nur schrittweise über einige Jahre hinweg und mit viel Engagement des Werklehrers im Rahmen von Unverbindlichen Übungen und dem BE-Unterricht umgesetzt werden.
Zu Beginn wurde darauf geachtet, die errichteten Bauwerke ohne Schäden zu hinterlassen und auch wieder entfernen zu können. Nach und nach kamen in den 1980er und 1990er Jahren Kräutergärten in gemauerten Hochbeeten, Feuchtbiotop, Hügel mit Quellstein und solarbetriebenem Bachlauf inklusive Mühlrad, Spaliere für Kletterpflanzen, eine Fachwerksbrücke über den Schulteich u.v.m. hinzu. Sukzessive wurde der über weite Teile mit Betonplatten versiegelte Innenhof aufgebrochen und zur Grünfläche umfunktioniert, Sträucher gepflanzt und der Baumbestand durch Obstbäume ergänzt.

Der Schulfreiraum

Tritt man aus dem Schultrakt in den Innenhof, befindet man sich auf einer mit Betonplatten befestigten Fläche. Zu den Gebäudewänden hin wurden wechselnd breite Gehölzpflanzungen als Sichtschutz für die Klassenräume in den angrenzenden Gebäudeteilen angelegt. In der Mitte des Hofes bilden drei große Trauerweiden auf einer kleinen Rasenfläche das Herzstück des Innenhofes.
Entlang des westseitigen Gebäudeflügels wurden im Pflanzstreifen auch einige Sitznischen geschaffen, die sich für Gespräche in kleinen Gruppen und im Schatten von Bäumen eignen. Sie liegen etwas erhöht, haben unterschiedlichen Charakter und sind teils von einem gepflasterten Weg begleitet. Der kleine Niveauunterschied wurde durch das dekorative Aufschichten der ausgebauten Betonplatten bis in Sitzhöhe ausgeglichen. Am Ende des ostseitigen Flügels wurde das Gelände zu einem Hügel mit Steinblöcken unterschiedlicher Größe und Quellstein an der höchsten Stelle modelliert. Im Anschluss daran führt ein kleiner Bachlauf inklusive Mühlrad in den Schulteich, der intensiv bewachsen und von Gehölzen umstanden ist. Der südlichste Bereich des Schulfreiraumes ist geprägt durch Wiesenflächen mit einem gut angewachsenen Baumbestand. An der südlichen Begrenzung des Grundstückes finden sich ein großzügiger Geräte- und Lagerschuppen und Stellen an denen verschiedenes Baumaterial (Holz, Pflastersteine) auf den nächsten Einsatz warten. Im östlichsten Bereich wurde eine Feuerstelle mit Rasensitzkreisen hergestellt.
Durch den westlichen Teil des Freiraumes zieht sich eine geschwungene Böschung unterschiedlicher Höhe, in die an der höchsten Stelle gemeinsam mit Architekten zwei Gewölbe gemauert wurden, zur Verwendung als Brotbackofen und Lagerraum.
Da sich die Nutzung des Schulfreiraumes bereits über viele Jahre erstreckt, sind einige Umgestaltungen von Beginn bereits wieder rückgebaut oder überwachsen, so befindet sich der Freiraum in einem dynamischen Prozess. Die Tatsache, dass es sich um eine naturnahe Anlage handelt, bewirkt einen minimierten Pflegeaufwand. Die dennoch anfallende Grundpflege erfolgt durch das Gartenamt der Stadt Steyr.

Die Nutzung

Grundsätzlich wird der vorhandene Freiraum sowohl für die Pausen als auch im Unterricht und in vielen Projekten genutzt. Derzeit sind keine neuen Projekte in Planung. Ziel ist es hingegen, die Nutzung des Freiraumes in den unterschiedlichsten Unterrichtsfächern weiter zu etablieren.

Bilder und Pläne