VS Asparn an der Zaya

Volksschule Asparn an der Zaya

Beispielhaft für die Prinzipien: Bewegung, Mehrfachnutzung, Nutzer/innenbeteiligung, Sicherheit

Die Schule

Das Schulzentrum in Asparn an der Zaya umfasst eine neue Mittelschule (NMS), eine Volksschule und Förderklassen mit insgesamt knapp über 200 Schüler/innen, davon mehr als die Hälfte in der NMS (Stand 2018). Die Schulen befinden sich im selben Gebäude und besitzen eine gemeinsame Schulleitung. Viele Kinder der Volksschule werden dazu motiviert, auch anschließend die NMS zu besuchen, die sich im Obergeschoß des Gebäudes befindet.

Asparn an der Zaya liegt in Niederösterreich, etwa 60 Kilometer nördlich von Wien. Die Schule befindet sich im Ortszentrum direkt an der Zaya.

Der Umgestaltungsprozess

Im Jahr 2017 unternahm die Schule gemeinsam mit dem Spielplatzbüro Niederösterreich eine Umgestaltung des Schulfreiraumes. Eingebunden dabei waren sowohl Lehrer/innen, Eltern und Schüler/innen sowie ortsansässige Vereine. Mit finanzieller Unterstützung von Seiten der Gemeinde und des NÖ Familienlandes konnten durch eine Zusammenarbeit der verschiedenen Interessensgruppen neue Beete, Sitzgelegenheiten sowie insgesamt neun Spiel-, Kletter- und Balanciergeräte gebaut und aufgestellt werden. Im Vergleich zu dem vorher recht unscheinbaren Rasen und den wenigen Spielmöglichkeiten konnte dem Freiraum somit eine vorher nicht dagewesene Qualität verliehen werden.

Begonnen hat der Prozess mit einem Treffen zur Klärung der Rahmenbedingungen seitens der Gemeinde, Schule und Eltern. Das Spielplatzbüro leistete Beratung und Hilfestellung bei der Realisierung, so fand zum Beispiel eine „Spielforscher-Werkstatt“, ein „Bau- und Spieltag“ sowie eine „Pflanzwerkstatt“ im Rahmen des Beteiligungsprozesses im Frühling 2017 statt. Nach der Erstellung einer Gestaltungsskizze wurde das Projekt durch die Gemeinde Asparn und Moser Spielgeräte umgesetzt. Die Sitznische wurde an mehreren Tagen von SchülerInnen gemeinsam mit einem Tischler gebaut, wodurch die Teilnahme an der Freiraumgestaltung und das Verantwortungsbewusstsein weiter gestärkt wurden.

Der Schulfreiraum

Der Freiraum besteht aus zwei getrennten Bereichen, zum einen aus einem geschützten Innenhof mit knapp 500 m², zum anderen aus einem großzügigen Spielplatz im nördlichen Bereich der Schule mit fast 3000 m², welcher öffentlich zugänglich ist.

Die Bewegungsangebote im Innenhof sind aufgrund des geringen Platzangebotes vor allem die Spielgeräte, während die Kinder für diverse Ballspiele die Turnhalle benutzen. Durch die Begrenzung der Fläche durch das Gebäude wird ein geschützter Ort speziell für die jüngeren Kinder geschaffen. Er ist geprägt durch Balancier- und Wippelemente, sowie ein großes Holzdeck. Die vormalige Betonterrasse wurde im Rahmen der Umgestaltung durch ein Trampolin und einen Tischtennis-Tisch nutzbar gemacht

Der Spielplatz ist flächenmäßig größer und gibt Raum für diverse Tätigkeiten. Er wird durch die vorbeiführenden Fußwege und Fahrbahnen, sowie durch die Böschung zur Zaya hinunter abgegrenzt und schafft somit neben Sichtbeziehungen auch eine öffentliche Durchgängigkeit in alle Richtungen. Der große, alte Baumbestand begünstigt die Beschattung und die Naturerfahrungen der Kinder.

Die Nutzung

Besonders während der Nachmittagsbetreuung, welche täglich bis 17 Uhr stattfindet, wird der Schulfreiraum intensiv von den Kindern der NMS, der VS sowie externen Nutzer/innengruppen bespielt. Der Spielplatz, der keine Zäune vorweist, ist frei zugänglich und wird auch von Besucher/innen des örtlichen Museums (MAMUZ) genutzt. Besonders gut funktioniert diese Mehrfachnutzung durch die Einbindung der Gemeinde und die regelmäßige Zusammenarbeit, welche dazu führt, dass es bisher weder zu Vandalismus noch zu größeren Beschwerden seitens der Nachbarschaft kam. In einer wöchentlichen Montagsansprache wird unter anderem betont, wie wichtig der Umgang miteinander und die Pflege und Sorgfalt mit der schuleigenen Ausstattung ist.

Bei den Erhebungen kam zum Vorschein, dass die Kinder der Volksschule vor allem ein großes Klettergerüst im öffentlich zugänglichen Bereich und die Hängematten und Balancierbalken im Innenhof gerne nutzen.

Auch der Unterricht in Zeichnen und Ökologie, sowie die unverbindlichen Übungen, finden bei schönem Wetter im Freien statt - besonders die Tätigkeiten im Rahmen der zur Schule gehörenden kleinen Imkerei. In dieser werden fünf Bienenstöcke gehalten, welche vom schulinternen Imker gemeinsam mit etwa einem Viertel aller SchülerInnen gepflegt werden. Die Pflege und Erhaltung der sonstigen Freiräume wurde bereits in der Planung mitbedacht und vom lokalen Verschönerungs-Verein übernommen.

Bilder und Pläne